Fruchtwasser
Als Fruchtwasser oder Amnionflüssigkeit wird die klare, wässrige Körperflüssigkeit bezeichnet, welche die Fruchthöhle (Amnionhöhle) einer schwangeren Frau füllt. Die Bildung des Fruchtwassers findet regelmäßig ab der 2. Schwangerschaftswoche statt und umgibt den Fötus bis zur 5. Schwangerschaftswoche vollständig. Ebenso wie das ungeborene Kind gehört auch das Fruchtwasser nicht zum mütterlichen Gewebe und wird deshalb separat betrachtet.
Verläuft die Schwangerschaft normal, wird das Fruchtwasser üblichrweise in einem Zyklus von drei Stunden erneuert. Notwendig wird dieser Vorgang, da der Fötus einerseits einen Teil des Fruchtwassers trinkt, andererseits aber auch seinen Urin und den Darminhalt in die Flüssigkeit entleert. Würde der mütterliche Körper einen Teil der Giftstoffe nicht über den plazentaren Kreislauf resorbieren und der Fötus einen weiteren Teil nicht via trinken im eigenen Verdauungstrakt verarbeiten, könnten ernsthafte Schäden die Folge sein.
Für die Entwicklung des Fötus ist die Menge des Fruchtwassers daher von zentraler Bedeutung. Föten, die in einer Umgebung mit zu wenig Fruchtwasser heranwachsen, laufen Gefahr, mit Fehlbildungen des Schädels und des Gesichts zur Welt zu kommen. Föten, deren Fruchtblase zu viel Fruchtwasser enthält, laufen wiederum Gefahr, eine Behinderung der Magen-Darm-Passage auszubilden oder eine verminderte Plazentaversorgung zu erleiden.