29. - 32. Woche

 

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Die 29. Schwangerschaftswoche

 

In der 29. SSW ist Ihr Fötus schon ca. 37 Zentimeter groß und wiegt um die 1250 Gramm. Das Aussehen des Fötus wird sich nun bis zur Geburt nur noch wenig ändern, auch wenn er kontinuierlich zunimmt und wächst. Der Sehnerv des Kleinen ist nun so gut ausgebildet, dass er den von außen einfallenden, rötlichen Lichteinfall des Tageslichtes bemerkt und das Köpfchen zur Lichtquelle dreht. Diese Reaktion ist dabei ein Zeichen dafür, dass das Gehirn einen Großteil der Nervenfasern gebildet hat. Der Entwicklungsprozess der Vernetzung des Gehirns steht jedoch noch am Anfang und wird erst abgeschlossen sein, wenn das „Baby“ seinen 20. Geburtstag feiert. Aus diesem Grund wird das Kind auch erst mit ungefähr 1 Jahr anfangen zu laufen und sprechen, denn das Gehirn muss noch üben.

Wenn Sie einen Jungen erwarten, ist die Zeit heran, dass der Hoden von den Nieren durch die Leiste hinunter zum Hodensack wandert und seinen endgültigen Bestimmungsort einnimmt. Bei einem Mädchen steht die Klitoris noch hervor, da die Schamlippen noch zu klein sind, um sie zu bedecken. Jedoch werden die Schamlippen in den letzten Wochen vor der Geburt so weit wachsen, dass sie die Klitoris in der Regel vollständig bedecken.

Das Knochengerüst Ihres Ungeborenen wird immer härter, die Muskeln, die Lungen und das Gehirn reifen. Dieser Umstand ist einer der Gründe, warum der Nährstoffbedarf des Fötus besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel seinen Höchststand erreicht. Sie und Ihr Fötus benötigen nun viel Proteine, Vitamin C, Folsäure, Eisen und Kalzium. Kalzium ist hierbei besonders wichtig, da der Fötus zum Aufbau des Knochengerüstes ungefähr 200 Milligramm täglich benötigt. Sie sollten daher den Wachstumsprozess unterstützen, indem Sie viele Lebensmittel essen, die reich an den genannten Nährstoffen sind. Falls Sie sich nicht sicher sind, finden Sie eine Vielzahl von Nährstoff-Tabellen, in denen der Bedarf an nötigen Mineralien und Vitaminen hinterlegt ist.

Für das Leben außerhalb des Mutterleibs muss der Fötus noch ordentlich Fett zugelegen, damit er nach der Geburt eine Grundversorgung des Körpers gewährleiten kann und nicht friert. In der 29. SSW macht der Fettanteil im Körper nur etwa 2 bis 3 Prozent des Körpergewichts aus und muss bis zur Geburt auf ungefähr 15 bis 20 Prozent anwachsen. Unabhängig davon nehmen einige Föten bereits ab der 29. SSW die Geburtsposition ein. Hierfür werden die Beine angezogen, die Arme verschränkt und der Kopf eingedreht. Für eine normale Geburt sollte das Kind in der Gebärmutter für die sogenannte Längs- oder Schädellage mit dem Kopf nach unten liegen.

 


 

Für Sie steht zwischen der 29. und der 32. SSW die dritte und letzte große Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschall an. Neben dem Ultraschall werden dabei auch die üblichen Untersuchungen durchgeführt. Der Arzt kontrolliert Ihr Gewicht, den Blutdruck sowie den Hämoglobingehalt und ermittelt, ob sich im Urin ausreichend Eiweiß und Zucker befinden bzw. dieser frei von schädlichen Keimen ist. Zudem stellt der Frauenarzt den Gebärmutterfundus (oberer Rand der Gebärmutter) fest und schätzt ab, ob sich dieser für die bevorstehende Geburt im regulären Entwicklungsstand befindet. Ebenso wird wiederholt kontrolliert, ob Sie als werdende Mutter ein oder mehrere Babys erwarten. Zuletzt werden alle Daten im Mutterpass notiert.

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung wird darüber hinaus besonders auf die Kindslage sowie die Lage und Funktion der Plazenta geachtet. Ist Ihr Fötus kleiner als erwartet bzw. arbeitet Ihre Plazenta nicht optimal, werden Sie und die Fortentwicklung der Schwangerschaft höchstwahrscheinlich gezielt überwacht und die Geburt eventuell früher eingeleitet. Falls Ihr Fötus noch mit dem Steiß nach unten liegt, bedeutet dies noch nicht, dass der Umstand so bleiben wird.
 
Machen Sie sich keine Sorgen, ein Großteil der Babys dreht sich erst innerhalb der nächsten Wochen. Nur ein kleiner Teil der Kinder (3 Prozent) drehen sich nicht und müssen auf Grund der sogenannten Beckenendlage per Kaiserschnitt geholt werden. Problematisch bei einer Beckenendlage ist im Übrigen, dass die Nabelschnur durch den dann nachfolgenden Kopf zusammengepresst wird, wodurch das Gehirn für einen längeren Zeitraum nicht genügend Sauerstoff bekommt. Aufgrund der Unterversorgung mit Sauerstoff sind daraufhin Schädigungen des Gehirns zu befürchten. Dreht sich Ihr Kind nicht von selbst in die richtige Position, wird Ihr Arzt ab der 37. SSW von außen versuchen, die notwendige Drehung vorzunehmen. Dabei wird Ihr Fötus per „äußere Windung“ in die vordere Schädellage gedreht; gelingt der Versuch nicht, ist eine Entbindung durch Kaiserschnitt beim ersten Kind die Regel.

Ab der 29. SSW wird es für Sie immer wahrscheinlicher, dass Sie erste Übungswehen, die sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen oder Vorwehen, spüren. Die Übungswehen treten unregelmäßig auf, wobei dies einmal in der Stunde bis mehrmals am Tag sein kann. Eine Antwort auf die Frage zu geben, wie sie den Unterschied zwischen Übungswehen und Geburtswehen erkennen können, ist aber schwierig. Wenn Sie Ihre Hebamme oder Ihren Frauenarzt befragen, werden diese wohl antworten, dass Sie merken, wann die richtigen Wehen einsetzen. Trotz dieser unbefriedigenden Aussage ist die Antwort aber absolut richtig. Theoretisch gesehen sind Geburtswehen spürbar länger, regelmäßiger, häufiger und schmerzhafter als Vorwehen. Den Unterschied können Sie aber erst feststellen, wenn die Geburtswehen einsetzen. Als Anhaltspunkt zur Unterscheidung können Sie jedoch die Häufigkeit, Dauer und Intensität der Wehen heranziehen. Diese nehmen bei Geburtswehen mit der Zeit zu, während die Braxton-Hicks-Kontraktionen unvorhersehbar und unregelmäßig bleiben.

 

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