Eisenmangel in der Schwangerschaft


Was bedeutet Eisenmangel?

Eisenmangel (Sideropenie) beschreibt im menschlichen Organismus einen Zustand, bei dem der Körper mit dem Spurenelement Eisen unterversorgt ist. Durchschnittlich enthält der Körper etwa 2 bis 4 Gramm Eisen, wovon ungefähr 60 Prozent im Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) gebunden sind und der Rest in Enzymen, Hämosiderin oder Myoglobin zu finden ist. Zur Aufrechterhaltung des Eisenspiegels benötigt der erwachsene Körper rund 1,5 - 2,5 Milligramm pro Tag; im Verlauf der Schwangerschaft steigt der tägliche Bedarf sogar bis auf 30 Milligramm an. Wird der Wert nicht erreicht, sprechen Mediziner von einer Unterversorgung und stellen einen entsprechenden Mangel fest.

 

Welche Folgen sind möglich?

Problematisch ist ein Eisenmangel des Körpers im Hinblick auf die Möglichkeiten der Diagnose, da ein Befund auf Grund fehlender Symptome nur schwer zu realisieren ist. Dennoch wurde ein Katalog an Symptome und Folgeerkrankungen erarbeitet, die bei Eisenmangel als typisch gelten. Zu diesen zählen:
 

  • Blässe
  • Brüchigkeit und Rillenbildung bei Nägeln
  • diffuser Haarausfall
  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Konzentrationsstörungen
  • psychische Labilität
  • Müdigkeit
  • und Eisenmangelanämie im Blut

Eisenmangel und Schwangerschaft

In der Schwangerschaft steigt der Eisenbedarf einer Frau auf Grund des vermehrten Blutvolumens, der Bildung und Versorgung des Mutterkuchens und dem zusätzlichen Bedarf des heranwachsenden Kindes drastisch an. Die erforderliche Eisenmenge ist zwischen der 8. und der 22. Schwangerschaftswoche am höchsten, nimmt danach leicht ab und pendelt sich im Mittel um 30 Milligramm pro Tag ein.
 
Normalerweise kann der Bedarf über die übliche Nahrung nicht gedeckt werden, sodass bei der Fokus bei der Ernährung auch auf eisenhaltigen Lebensmitteln liegen sollten. Zu den besonders geeigneten Eisenlieferanten zählen bei tierischer Nahrung unter anderem Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel oder Fisch. Bei pflanzlicher Nahrung empfehlen sich Hülsenfrüchte, Getreidemehl, getrocknete Früchte, grünes Blattgemüse, Kartoffeln oder Wurzelpflanzen.
Sollten Sie den Eisenbedarf nicht über die übliche Nahrung decken können, ist es ratsam, Eisenpräparate als Ergänzung in Betracht zu ziehen. Achten Sie aber darauf, dass Sie vor dem Kauf der Präparate mit Ihrem Arzt Rücksprache halten. Zudem sollten Sie wissen, dass Sie Eisenpräparate nicht mit Milch einnehmen sollten, da Milch die Eisenresorption (Stoffaufnahme über biologische Systeme wie den Verdauungstrakt) blockiert. Darüber hinaus kann Eisen nicht ohne Zuhilfenahme bestimmter anderer Stoffe, wie zum Beispiel Vitamin C, aufgenommen und verarbeitet werden. Am besten trinken Sie deshalb zu jeder Mahlzeit einen (frischen) Obstsaft.

Anzeichen eines Eisenmangels in der Schwangerschaft

Wie auch beim klassischen Eisenmangel fällt die Diagnose während der Schwangerschaft auf Grund fehlender Symptome schwer. Sollten Sie daher Anzeichen von Müdigkeit oder Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Schlappheit, Häufig eingerissenen oder entzündeten Mundwinkeln, Lustlosigkeit und Gereiztheit, Nervosität, Schlafstörungen, Blässe, starken Haarausfall oder stumpfes und gespaltenes Haar an sich erkennen, könnten dies ein Hinweis auf einen Eisenmangel sein. In diesem Fall sollten Sie Ihren Arzt zu Ihrer Vermutung befragen.

 

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