Beratung in der Schwangerschaft

 

Beratung in der Schwangerschaft

Wenn Sie einen Rat zur Schwangerschaft benötigen, wird der erste Weg meist normalerweise eine Suche nach stichhaltigen Informationen im Internet sein. Je nachdem, welchen Inhalt Sie suchen, werden Sie vielleicht feststellen, dass nicht alle Informationen im Internet auffindbar sind. Manchmal bedarf es aber auch einfach eines persönlichen Gespräches, um abschließende Sicherheit zu finden. An wen es sich dann zu wenden lohnt und welche Beratungsstellen sich eignen, können Sie nachfolgend lesen.

 

Recht auf Beratung

Bevor wir die einzelnen Stellen vorstellen, sollten Sie wissen, dass jede werdende Mutter einen Anspruch auf eine unabhängige und persönliche Beratung besitzt. Besonders die Unabhängigkeit ist dabei wichtig, denn nicht für jede Frau ist die Schwangerschaft die Erfüllung eines wahrgewordenen Traumes. Frauen, bei denen die Schwangerschaft ungeplant eintritt, suchen daher oft Unterstützung bei einer unbeteiligten Person, da sie diesem neutralen Berater Ihre Sorgen und Ängste ohne persönlichen Druck oder unter dem Aspekt einer vorgefassten Meinung erzählen können.
 
Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber festgelegt, das Schwangere sowohl einen Anspruch auf eine persönliche Beratung besitzen, als auch Unterstützung bei allen Fragen zum Thema Schwangerschaft erhalten. Hierfür wurde bundesweit ein dichtes Netz von Beratungsstellen eingerichtet, von den die wohl wichtigsten pro familia, die Caritas, die Schwangerenberatungsstellen der städtischen Gesundheitsbehörden, der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. und das Evangelische Beratungszentrum sind. Adressen und Telefonnummern zu Beratungsstellen in Ihrer Umgebung können Sie einer kurzen Internetrecherche entnehmen, bei Ihrem Arzt erfragen oder im Telefonbuch in der Rubrik "Beratung" nachschlagen.

Beratungsstellen
 

Haben Sie keine Scheu, eine Beratungsstelle aufzusuchen, denn in den meisten Einrichtungen steht qualifiziertes Personal (Sozialpädagogen, Psychologen, Ärzte, Juristen usw.) zur Verfügung. Darüber hinaus ist der Besuch einer Beratungsstelle keine einmalige Angelegenheit, vielmehr ist das Angebot auf eine längerfristige Unterstützung und Beratung ausgelegt. Wichtig ist auch zu wissen, dass kirchliche Beratungszentren keine Kirchenzugehörigkeit voraussetzen und jeden Ratsuchenden unabhängig von der Konfession beraten.

Nachfolgend finden Sie das Angebot der wichtigsten Beratungsstellen zusammengefasst:

pro familia
 

Schwangerschafts- und Schwangerschaftskonfliktberatungen sind die am häufigsten bei pro familia durchgeführten Beratungen. Sie umfassen dabei unter anderem eine Unterstützung zu den Themen:

 

  • Schwangerschaftsfeststellung
  • Schwangerschaftsverlauf
  • Vorsorge für Mutter und Kind
  • pränataldiagnostische Verfahren
  • Vermeidung von sexuell übertragbare Erkrankungen und HIV
  • Mutterschutz
  • Entbindung und Wochenbett.
  • gesetzliche Leistungen und Hilfen für Familien und Kinder
  • soziale und wirtschaftliche Hilfen für Schwangere
  • Ungewollten Schwangerschaft (Schwangerschaftskonfliktberatung gemäß §§ 218/219 StGB und §§ 5/6 SchKG)
  • Methoden und rechtlicher Rahmen von Schwangerschaftsabbrüchen
  • Nachbetreuung nach Schwangerschaftsabbruch.
  • Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung und
  • Alternativen zur leiblichen Elternschaft (Adoption, Pflegschaft)


Caritas:

 

 

Die Caritas betreibt deutschlandweit an rund 300 Standorten Beratungsstellen, in denen erfahrene Sozialarbeiterinnen, die eng mit Gynäkologen, Hebammen, Juristen, Psychologen, Seelsorgern und weiteren Fachdiensten zusammenarbeiten, für die Schwangerschaftsberatung zur Verfügung stehen.

Das Fachpersonal berät Sie gern:

 

 

  • bei Fragen, Problemen, Sorgen in der Schwangerschaft und nach der Geburt des Kindes
  • wenn Sie nicht wissen, ob und wie Sie das Kind groß ziehen wollen und können
  • bei Fragen zu vorgeburtlichen Untersuchungen
  • bei der Vorbereitung auf die neue Lebenssituation mit dem Kind
  • wenn Sie erfahren haben, dass Sie ein behindertes oder krankes Kind erwarten
  • wenn Sie Ihr Kind durch Fehl- oder Totgeburt verloren haben
  • nach einem Schwangerschaftsabbruch
  • bei Fragen der Fruchtbarkeit, Sexualität, Familienplanung und Empfängnisregelung
  • wenn Sie ungewollt kinderlos sind
  • über gesetzliche Ansprüche wie Mutterschutz, Elterngeld, Kindergeld
  • über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft durch staatliche und kirchliche Stellen
  • bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen und unterstützt Sie im Umgang mit Behörden
  • über Adoption, Kinderbetreuung, Geburtsvorbereitung, Elternkurse und Angebote für Alleinerziehende


Schwangerenberatungsstellen der städtischen Gesundheitsbehörden
 

 

Schwangerenberatungsstellen finden Sie bei jedem Amt, das über eine Abteilung für Gesundheitsförderung verfügt. Inhaltlich finden Sie Unterstützung zu den Themen:

 

  • Familienplanung und Schwangerschaft
  • Schwangerschaftskonflikt-Beratung (nach Paragraph 218, 219 StGB) mit Beratungsbescheinigung (Voraussetzung für Abbruch)
  • Beratung werdender Mütter zur Schwangerschaft (Lebensführung, Verlauf, Vorbereitung auf Geburt und Mutterschaft)
  • Vermittlung weiterführender Angebote und Kontakte (Schwangerenschwimmen, Schwangerengymnastik, Geburtsvorbereitungskurse, Kuren, Entbindungskliniken, Hebammen, Haushaltshilfen, Babysitter, Mütterberatung)
  • Informationen zu rechtlichen Fragen, z.B. über Mutterschutz, Mutterschutzfrist, Kündigungsschutz, Mutterschaftsgeld, Erziehungsurlaub, Elterngeld, Landeserziehungsgeld und Kindergeld
  • Informationen über finanzielle Unterstützung durch die Stiftung "Hilfe für Familien, Mutter und Kind", Bundes- und Landesstiftung (Antragstellung bei der Bundesstiftung bis zur 20. Schwangerschaftswoche)
  • Hilfe für Schwangere in Not, bei Bedrängnis und Konflikten
  • Sozialdienst katholischer Frauen e.V.
  • Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. ist ein bundesweit tätiger Frauenverband von engagierten Frauen, die sich für eine Verbesserung der Lebenssituation und Chancengleichheit von benachteiligten Frauen, Kindern, Jugendlichen und deren Familien einsetzen. Der Sozialdienst ist gerichtet an Kinder, Jugendliche, Frauen und Familien und bietet hinsichtlich der Schwangerschaftsberatung:
  • psychosoziale Beratung bei Fragen und Problemen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft
  • psychosoziale Beratung bei Konflikten, die durch die Schwangerschaft ausgelöst wurden (ohne Bescheinigung nach § 219 StGB)
  • Beratung bei persönlichen Lebens- und Beziehungsfragen
  • Informationen über Leistungen, z. B. Elterngeld, Arbeitslosengeld II und Vermittlung von Hilfen
  • Beratung bei rechtlichen Angelegenheiten, z. B. Mutterschutz, Kindschafts- und Ausländerrecht
  • Gespräche zur Klärung von Lebensperspektiven mit Kind
  • Informationen zu den Themen Sexualität/Familienplanung und zu Methoden der Empfängnisregelung


Evangelisches Beratungszentrum
 

 

Evangelische Beratungszentren und –stellen finden sie in jeder größeren Stadt. Die multiprofessionellen Teams aus Psychologinnen, Sozialpädagoginnen, Pädagoginnen und Sozialarbeiterinnen stehen allen Ratsuchenden unabhängig von Religion, Nationalität und Lebensweise offen. Die Beratung von Schwangeren ist kostenlos, auf Wunsch anonym und der Schweigepflicht unterliegend. Folgende Themen werden betreut:

 

  • Vorbereitung auf eine erste oder neue Familienphase
  • Beratung jugendlicher Schwangerer, ihrer Partner und Familien
  • Informationen bei rechtlichen und sozialen Fragen
  • Hilfsangebote im Umgang mit Behörden
  • Beratung in Zusammenhang mit Schwangerschaft und Entbindung
  • Beratung bei Paarproblemen in der Schwangerschaft und der ersten Familienphase
  • Beratung über Adoptionsmöglichkeiten
  • Schwangerschaft und sexuell übertragbare Krankheiten wie z.B. eine HIV Infektion
  • Unterstützung in der Lebensumstellung in der Schwangerschaft wie z.B. Genussmittel, Rauchen…
  • Vergabe von finanziellen Hilfen
  • Schwangerschaftskonfliktberatung nach § 219 StGB

 

 

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