Blastozystentransfer

 

Was ist unter Blastozystentransfer zu verstehen?

 

Wie bereits bei der ICSI-Methode beschrieben, werden bei dieser nach einer Hormonstimulation der Frau die gebildeten Eizellen entnommen und im Labor mit den Samen des Mannes unter dem Mikroskop zusammengebracht und nach 2 oder 3 Tagen zurück versetzt. Im Gegensatz zur normalen IVF- oder ICSI-Behandlung, wird bei einer Behandlung mit Blastozysten-Transfer die Dauer zwischen der Entnahme und Rückversetzung der Eizellen von 2 bis 3 Tagen auf mindestens 5 Tage erhöht. Diese Zeit wird benötigt, um beim kultivieren der Eizellen im Labor das Blastozystenstadium der Eizellen zu erreichen. Durch die längere Kultur erfolgt der Transfer zu dem Zeitpunkt, an dem die Embryonen auch üblicherweise die Gebärmutter erreichen und sich einnisten cialis senza ricetta.


Die Kulturbedingungen für den Embryo sind heute standardisiert, wobei verschiedene Kulturmedien existieren, mit denen versucht wird, die natürliche Umgebung des Embryos bei seiner Wanderung durch den Eileiter nachzustellen. Hierfür ist es allerdings notwendig, ab dem dritten Tag nach der Punktion ein Umsetzung der Embryonen in ein spezielles Medium mit einer anderen Zusammensetzung vorzunehmen.

Das Ziel des Blastozysten-Transfers ist es, eine bessere Auswahl vitaler und vor Allem einnistungsfähiger Embryonen zu erreichen. Da im Rahmen des Blastozystentransfers nicht alle Embryonen das Blastozystenstadium erreichen, werden zur Rückversetzung auch nur Embryonen genommen, die den Vorgaben genügen. Dementsprechend ist die Chance auf eine Schwangerschaft vergleichsweise höher als bei einer IVF oder ICSI.

Entgegen oftmals anderslautender Meinungen, ist der Blastozystentransfer auch in Deutschland erlaubt.

Wann wird ein Blastozystentransfer als Methode genutzt?

Bei Paaren, bei denen abzusehen ist oder im Verlaufe mehrerer Behandlungen festgestellt wurde, dass sich zwar Eizellen extrahieren lassen und diese befruchtet werden können, die Einnistung dieser aber nicht erfolgt bzw. frühe Fehlgeburten auftreten, wird im Rahmen der IVF- oder ICSI-Behandlung der Blastozysten-Transfer empfohlen. Durch die Minimierung des Risikos des Verlustes der Lebensfähigkeit der Embryonen, können so bei betroffenen Paaren höhere Erfolgschancen einer Schwangerschaft erzielt werden.

In Zahlen beschrieben bedeutet dies, dass bei einer IVF- oder ICSI-Behandlung die Erfolgschancen einer Schwangerschaft beim Transfer des Embryos am 3.Tag mit 19-22 Prozent angegeben werden. Im Vergleich hierzu steigt die Erfolgschance mit Blastozystentransfer auf 24-26 Prozent.

 

Zu beachten gilt es, dass auch für eine Behandlung mit Blastozystentransfer die generellen Voraussetzungen für eine künstliche Befruchtung gelten. Diese besagen, dass neben der Einschränkung der Fruchtbarkeit Mannes oder der Frau ein maximales Alter von 50 Jahren beim Mann und 40 Jahren bei der Frau sowie ein Mindestalter von 25 Jahren bestehen. Darüber hinaus dürfen Ei- und Samenzellen nur vom zu behandelten Paar verwendet werden, es muss ein negativer HIV Test beider Partner vorliegen sowie eine Rötelimmunität bei der Frau gegeben sein.

Welche Kosten werden durch die Krankenkasse übernommen?

Für eine Behandlung im Rahmen einer IVF bzw. ICSI mit Blastozysten-Transfer fallen im Vergleich zu den ursprünglichen Kosten der Behandlung zusätzlich zwischen 400€ und 700€ für den Blastozystentransfer an. In Summe entstehen Ihnen dadurch Kosten in Höhe von 3500€ – 4500€ für die Behandlung selbst, den Blastozystentransfer sowie für alle Medikamente die für die Hormontherapie und Nachbehandlung benötigt werden. Liegt keine Beteiligung der Krankenkasse an den Gesamtkosten vor, müssen Sie die entstehenden Kosten allein tragen. Sollte sich die Krankenkasse an den Kosten beteiligen, so kann die Beteiligung auf Antrag bis zu 50 Prozent betragen. Jedoch ist die Anzahl seitens der Krankenkasse auf maximal 3 Versuche beschränkt.

Welche Risiken können entstehen?

Das wohl größte Problem bei der Anwendung des Blastozystentransfers liegt wohl darin, das durch das lange kultivieren der Embryonen im Labor die Überlebensrate prozentual sinkt. Studien gehen davon aus, dass ca. 50 Prozent der kultivierten Embryonen am 5. Tag nach der Punktion nicht mehr lebensfähig sind. Dementsprechend muss die Zahl der gewonnenen Eizellen relativ hoch sein, damit ausreichend Embryonen zum Transfer bereitstehen – bei den meisten Paaren ist diese Situation leider nicht gegeben.

Neben den Grundbedingungen, die es für einen Blastozysten-Transfer zu erfüllen gilt, existieren im Erfolgsfall weitere Risiken. Hierzu zählt vor allem, dass die Rate eineiiger Zwillinge nach einer Behandlung mit Blastozystentransfer deutlich erhöht ist. Studien weisen nach, dass die Rate nach frühem Transfer ca. 4,3 Prozent höher als bei einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion ist.

Nach wie vor ist auch ungeklärt, welchen Einfluss die verlängerte Embryonenkultur auf die kindliche Entwicklung ausübt. Die frühen Teilungsstadien des Embryos sind ein hoch komplexes System. Allerdings ist der Einfluss einer Embryokultur beim Blastozystentransfer als auch bei einer konventionellen IVF noch nicht abschließend geklärt. Fest steht aber, dass durch das doppelte Vorhandensein der Chromosomen alle Gene doppelt vererbt werden. Benötigt wird jedoch nur ein Paar, das andere wird durch imprinting abgeschaltet. Begünstigt durch die Reagenzglasbefruchtung kann es so zu Defekten kommen, bei dem in Einzelfällen beide elterlichen Gene aktiviert werden.

Nicht zuletzt kann es durch die Notwendigkeit einer höheren Zahl an Eizellen für den Blastozystentransfer zu einem Überstimulationssyndrom bei der Frau kommen.

 

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