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Saugglocke

Die Saugglocke ist ein Geburtsinstrument das zum Einsatz komm, wenn der Geburtsablauf während der Austreibungsphase stagniert oder ein bestimmter Körperwert des Ungeborenen (beispielsweise CTG) eine Beschleunigung des Geburtsvorganges auf Grund einer akuten Gefährdung verlangt.
 
Die Saugglocke selbst besteht aus einer Schale, die mit einer kleinen Vakuumpumpe verbunden ist (Vakuum-Extraktor genannt). Am oberen Ende hat sie einen Griff, um das Kind während der Geburt aus dem Geburtskanal zu ziehen. Der Eingriff mittels Saugglocke ist jedoch nur möglich, wenn sich das Kind in der richtigen Geburtsstellung (Kopf voran, mindestens Beckenmitte, keine Stirnlage) befindet. Zum Einsatz können daraufhin verschiedene Arten von Saugglocken gelangen.
 
So gibt es beispielsweise Saugglocken mit weicher Plastikschale, die weniger Verletzung am Kopf des Babys verursachen oder halbstarre Plastikschalen, die zwar stärkere Schäden verursache, jedoch häufiger zum Einsatz gelangen, da sie die größte Erfolgsrate aufweisen. Metallschalen wiederum rutschen nicht so leicht ab wie weichen Schalen, können die Kopfhaut des Babys jedoch stärker verletzen. Welche Schale zur Anwendung gelangt, liegt aber im Entscheidungsspielraum des behandelnden Arztes/der Hebamme. Meist entscheiden diese aber anhand der Lage des Babys, der Verletzbarkeit des Kopfes und der Schwierigkeit der Geburt.

 

 

Schwangerschaftsstreifen

Schwangerschaftstreifen, manchmal auch Dehnungsstreifen genannt, sind Erscheinungen in der Unterhaut, die durch eine starke Dehnung des Gewebes entstehen. Wird das Bindegewebe zu stark überdehnt, bilden sich an den betroffenen Stellen irreparable Risse in der Unterhaut, die zu äußerlich sichtbaren, meist blaurötlichen oder bläulich schimmernde Streifen führen. Die Färbungen selbst werden durch die darunterliegenden Blutgefäße hervorgerufen, die jedoch im Laufe der Zeit verblassen und an den verbleibenden Stellen helle Narben zurücklassen.

Typischerweise findet im Verlauf der Schwangerschaft eine starke Gewichtszunahme statt, sodass die angesprochene Überdehnung des Bindegewebes bevorzugt stattfindet. So ist es nicht ungewöhnlich, dass rund 70 bis 80 Prozent aller werdenden Mütter an Schwangerschaftsstreifen leiden. Bevorzugt treten die Dehnungsstreifen dabei an besonders belasteten Geweberegionen wie Bauch, Hüfte, Gesäß oder Brüsten auf. Die Risse können je nach Gewebestruktur einige Millimeter bis mehrere Zentimeter lang werden.

 

Schwangerschaftsvorsorge
 
Ein wichtiger Aspekt für die Gesundheit von Mutter und Kind ist die richtige Vorsorge und der regelmäßige Besuche beim Frauenarzt. Von Gesetzes wegen haben Schwangere deshalb einen Anspruch auf die sogenannte Schwangerschaftsvorsorge (Schwangerschaftsbetreuung). Diese beinhaltet neben der Beratung zur Schwangerschaft eine echte Gesundheitsfürsorge in Form von Untersuchungen vor und währen der Schwangerschaft.
 
Vor Eintritt der Schwangerschaft besteht zunächst die Möglichkeit der Erfassung aller medizinischen Risiken. In diesem Zusammenhang wird die Krankengeschichte der Schwangeren ermittelt, der allgemeine Gesundheitszustand geprüft, ein Blick auf eventuelle Risiken im familiären Umfeld der Schwangeren geworfen und der Einfluss von Gendefekten oder negative Auswirkungen von beispielsweise Medikamenten geprüft.
 
Während der Schwangerschaft besitzt jede Schwangere einen Anspruch auf Betreuung durch einen Arzt oder eine Hebamme. Zudem erhalten Frauen mit komplikationsloser Schwangerschaft das Recht, Ihren Gynäkologen/Ihre Hebamme zunächst in einem Abstand von vier Wochen aufzusuchen. Ab der 32. Schwangerschaftswoche kann der Rhythmus auf zwei Wochen verkürzt werden und mit Überschreitung des Geburtstermins alle zwei Tage betragen. Frauen mit erhöhtem Komplikationsrisiko werden intensiver betreut und erhalten einen individuellen Plan, den der zuständige Arzt abstimmt.
 
Zu den Untersuchungen der Schwangerschaftsvorsorge gehören neben den drei Ultraschalluntersuchungen (zwischen der 9.-12. SSW, 19.-22. SSW und der 29.–32. SSW) auch Gewichtsmessungen, Blutdruckmessungen, der Antikörpersuchtest, ein Test auf Röteln, ein Test auf Lues, die Bestimmung des Hb, ein Test auf Toxoplasmose, ein Test auf Listeriose, Untersuchungen hinsichtlich PappA und freies ß-HCG oder Untersuchung auf B-Streptokokken. Da nicht alle der genannten Untersuchungen kostenfrei sind, sollten Sie im Vorfeld eines Tests den behandelnden Arzt hinsichtlich der entstehenden Kosten konsultieren.
 

 

Schwangerschaftswoche

Die Schwangerschaft bezeichnet den Zeitraum, in dem ein neues Leben im Körper der werdenden Mutter heranwächst. Da sich die Schwangerschaft mit 266 Tagen über einen vergleichsweise langen Zeitraum erstreckt und während der Entwicklung des Kindes viele Meilensteine durchlaufen werden, wird die Schwangerschaft zur besseren Übersicht in so genannte Schwangerschaftswochen (kurz SSW) unterteilt.

Zur Bestimmung der jeweiligen Schwangerschaftswoche (die auf dem Tag der Empfängnis basiert) werden zwei unterschiedliche Methoden herangezogen. Zum einen basiert die Berechnung auf der Variante „post menstruation“, bei der der Tag der Empfängnis dem ersten Tag der letzten Menstruation entspricht. Von diesem Tag aus werden die Schwangerschaftswochen gezählt.

 

 

Auf der anderen Seite kann die Variante „post conceptionem“ als Berechnungsgrundlage dienen. Bei dieser Variante entspricht der Tag der Empfängnis dem Tag, an dem die werdende Mutter tatsächlichen den zum Kind führenden Geschlechtsverkehr hatte.
 
Beide Varianten der Berechnung haben gemeinsam, dass sie die Dauer der Schwangerschaft in abgeschlossenen Schwangerschaftswochen und dazugehörigen Tagen angeben. So steht beispielsweise die Angabe 12+4 für die zwölfte Schwangerschaftswoche, vierter Tag oder 16+5 für die fünfzehnte Schwangerschaftswoche, fünfter Tag. In Kliniken, bei Ärzten und im Mutterpass sowie für die gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland (§ 218a StGB) wird die Berechnung nach dem „post menstruationem“ Schema angewandt.

 

 

Sonografische Softmarker

Sonografische Softmarker werden im Verlauf der Schwangerschaftsvorsorge als Anzeiger einer eventuellen Fehlentwicklung des Kindes gebraucht. Sie beschreiben dabei vorgeburtliche Besonderheiten, die durch eine Ultraschalluntersuchung festgestellt werden können und mit einer statistischen Eintrittswahrscheinlichkeit von Chromosomenschäden verbunden sind.

Sonografische Softmarker werden in der Pränataldiagnostik in die Kategorien isoliert auftretende und kombiniert auftretende Softmarker unterteilt. Mittels Ultraschall oder Feinultraschall /Dopplersonographie festgestellte isoliert auftretende sonografische Softmarker sind dabei oft ohne weitere Auffälligkeiten und normalerweise als harmlos anzusehen. Werden gleichzeitig mehrerer sonografischer Softmarker ermittelt, deuten diese mit steigender Wahrscheinlichkeit auf Veränderungen beim Fötus hin.

Typische sonografische Softmarker sind unter anderem  eine vergrößerte Nackentransparenz, grenzwertige Weiten des Nierenbeckens, unübliche Kopfformen und/oder unübliche Kopfgrößen, das Double-Bubble-Phänomen, Hydrops fetalis, hypoplastische Nasenbeinknochen, White spots (Golfballphänomen) oder dorsonuchale Ödeme.

 

 

Sonographie

Die Sonographie, auch als Ultraschall oder Echographie bezeichnet, beschreibt ein bildgebendes Verfahren, das zur Untersuchung von organischem Gewebe dient. Die im Verlauf der Untersuchung aufgezeichneten Bilder mittels Ultraschall mit einer Frequenz oberhalb der menschlichen Hörgrenze erfasst und Sonogramme genannt.

Je nach gewünschter Darstellungsmethode der Bilder kann die Schwangere bzw. der behandelnde Arzt zwischen der Amplitudenmodulation (Diagrammdarstellung mit x- und y-Koordinate), der Brightnessmodulation (Schwarz-Weiß-Bilder), dem 2D-Echtzeitmodus (zweidimensionales Schnittbild), dem M-Mode (zweidimensionales Schnittbild mit Zeitverlauf) oder einer mehrdimensionalen Anwendung wie dem 3D oder 4D-Ultraschall wählen.

Der größte Vorteil der Sonographie liegt in der Unschädlichkeit der zur Diagnose genutzten Ultraschallwellen. Im Vergleich zur Röntgenuntersuchung kann eine Sonographie jederzeit und insbesondere bei gefährdeten Patientengruppen wie Schwangeren oder Kindern durchgeführt werden. Aus diesem Grund ist die Sonographie heutzutage auch ein integraler Bestandteil der Schwangerschaftsvorsorge.

Moderne Ultraschallgeräte sind im Übrigen mobil und können vielseitig sowie nahezu an jedem beliebigen Ort eingesetzt werden. Inzwischen ist die Technik sogar soweit fortgeschritten, dass tragbare und akkubetriebene Hochleistungsgeräte existieren, die zu einem Hausbesuch oder im Notarztwagen mitgeführt werden können.

 

 

Spina Bifida

Spina Bifida, abgeleitet von den lateinischen Begriffen spina für „Stachel“ und befidus für „Spalt“, bezeichnet in der Medizin einen Neuralrohrdefekt, der einen sogenannten „Spaltwirbel“ beziehungsweise „offenen Rücken“ bildet.

Spina befida entsteht zwischen dem 22. und dem 28. Tag der Embryonalentwicklung (während der Bildung beziehungsweise dem Verschluss des Neuralrohrs). Je nach Schwere der Auswirkungen auf den Fötus unterscheiden Mediziner die Ausprägungen Spina bifida occulta und Spina bifida aperta.

Die harmlosere der beiden Formen ist Spina bifida occulta. Occulta bedeutet „verborgen“ beziehungsweise „nicht sichtbar“ und beschreibt einen Befund, bei dem ein zweigespaltener Wirbelbogen vorliegt, ohne dass das Rückenmark oder die Rückenmarkshaut betroffen ist. Eine Spina bifida aperta (aperta = offen, sichtbar) wiederum wird diagnostiziert, wenn eine Spaltbildung in der Wirbelsäule vorliegt. Durch den Spalt treten Teile des Rückenmarks, der Rückenmarkshaut und Nerven in einer Blase nach außen. Bei leichten Fällen einer Spina bifida aperta wölben sich die Rückenmarkshäute durch einen Wirbelbogenspalt vor und bilden eine operativ behandelbare Blase (Zyste).

Noch sind die Ursachen für eine Spina bifida nicht abschließend geklärt. Als mögliche Auslöser kommen aber ein Mangel an Folsäure, die Einnahme von Antiepileptika und Epilepsiemitteln sowie eine schlecht eingestellte Diabetes der Schwangeren in Frage.

 

 

SSL

 

SSL ist eine Abkürzung und steht für die Scheitel-Steiß-Länge, mit der die Länge eines Fetus angegeben wird. Die Berechnung erfolgt dabei in Millimetern und wird vom höchsten Punkt des Kopfes bis zum Steiß bestimmt. Die Scheitel-Steiß-Länge wird zur Ermittlung der Größe des Fetus insbesondere in der frühen Schwangerschaft verwendet, weil die Gesamtlänge auf Grund der gekrümmten Haltung meist nicht eindeutig bestimmbar ist.

 

Auf Grund der erfassten Daten ist es dem Gynäkologen dann möglich, Rückschlüsse auf den Entwicklungsstand des Kindes, eventuelle Krankheiten oder bestehende Fehlentwicklungen zu ziehen. Die Scheitel-Steiß-Länge dient damit ähnlich wie auch die Bestimmung des Gestationsalters oder des Biparietalen Kopfdurchmessers der frühschwangerschaftlichen Diagnostik.

 

Damit Sie die Ergebnisse Ihrer Untersuchung deuten können, haben wir nachfolgend eine Tabelle mit Normwerten für die SSL zusammengestellt. Diese finden Sie in ähnlicher Form auch bei Ihrem Gynäkologen.

 

SSW SSL
5 2 mm
6 4 mm
7 5 mm
8 1,5 cm
9 2 cm
10 2,5 cm
11 3 cm
12 5 cm
13 6 cm
14 7,1 cm
15 8,1 cm
16 9,4 cm
17 10,6 cm
18 12 cm

 

Ab der 19. SSW erfolgt normalerweise die Angabe als SFL (Scheitel-Fersen-Länge).

 

 

Stock-Tuch-Zeichen

Das Pschyrembel Stock-Tuch-Zeichen, kurz pschyrembelsches Zeichen, ist nach Willibald Pschyrembel, einem Arzt und Universitätsprofessor sowie alleiniger Redakteur des Lexikons „Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch“, benannt.

 

Das Stock-Tuch-Zeichen beschreibt ein sogenanntes wahrscheinliches Schwangerschaftszeichen, dass ab dem zweiten Schwangerschaftsmonat nachgewiesen werden kann. Zur Bestätigung der Schwangerschaft wird während einer der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen der Gebärmutterhals der Frau begutachtet. Wird eine dünne, weiche Hülle um einen harten Kern herum ertastet, gilt dies als Beweis einer eingetretenen Schwangerschaft und wird entsprechend dem Befund als Stock-Tuch-Zeichen im Mutterpass dokumentiert.

 

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